Sowohl in der Antike, im Altertum als auch in der Neuzeit stellt der
Kreis ein mal mehr, mal weniger mystisches Symbol dar. Bei den
aegyptischen und den fruehen mexikanischen Kulturstaemmen galt der Kreis
beispielsweise als ein Fruchtbarkeitssymbol. Wir alle koennen uns auch
an das beruehmte Bild Da Vincis erinnern, in welchem die ausgestreckten
Haende und Fuesse eines Mannes durch einen Kreis verbunden werden. Heute
findet der Kreis und seine nahezu mystische Kraft, noch in vielerlei
Andeutungen seinen Stellenwert; etwa wenn in politisch schier
unloesbaren Situationen der Runde Tisch einberufen wird.Verbindet man
mehrere Kreise, so verkoerpert dies eine unzertrennbare Einheit. So zum
Beispiel im Symbol der fuenf olympischen Ringe, die die Einheit der
Kontinente verkoerpern soll, oder ganz offenkundig in Form unser
Hochzeitsringe die wir heute hochleben lassen.
Aufgrund seiner perfekten Form und seiner mystischen Bedeutung hat der
Kreis auch Einzug in die Religionen dieser Welt gefunden. Daher ist es
auch nicht verwunderlich, dass der Kreis auch immer wieder als
praegendes Stilelement bei Sakralbauten verwendet wurde. So finden sich
kreisfoermige Anordnungen bereits bei fruehzeitlichen Tempelanlagen.
Doch auch das Christentum hat sich dem Kreis in der Ausgestaltung seiner
Kirchen bedient. So sind die gothischen Meisterwerke ohne kreisfoermige
Ornamente bei der Gestaltung der Fenster kaum denkbar. Eines der
zentralen Stilelemente ist hierbei der Dreipass. Der Dreipass besteht
aus drei gleichmaessigen, sich ueberlappenden Kreisen, die oftmals in
einem groesseren Kreis eingebettet sind. Dieses Symbol steht wiederum
fuer die Trinitaet der christlichen Lehre, sprich der Einheit der drei
Personen des goettlichen Wesens: Vatter, Sohn und heiliger Geist.
Der Kreis – anders als der deutsche Artikel andeuten mag – hat keine
geschlechtsspezifische Bedeutung. Er kann sowohl maennlich, als auch
weiblich sein. Ganz deutlich wird dies, wenn man die Symbole fuer Mann
und Frau betrachtet, die beide auf einem Kreis basieren, der einmal mit
einem Kreuz und das andere Mal mit einem Pfeil gekroent wird. So ist das
chinesische Yin Yang Symbol fuer maennlich und weiblich auch ein Kreis,
der durch unterschiedliche Farben in zwei Haelften geteilt wird, die
wiederum einen Kreis der jeweils anderen Farbe in sich tragen.
Die Kalligraphie, die wir als unser Hochzeitssymbol gewaehlt haben,
verkoerpert das chinesische Schriftzeichen Yuan, welches wiederum ein
Symbol der Einheit und der Vollkommenheit aber auch – wohl abgeleitet
hieraus – ein Symbol fuer eine glueckliche Familie ist.
In
Japan, dem Land dessen Fahne lediglich aus einem roten Kreis – welcher
die Sonne verkoerpert – besteht und dem Land, welches wir auf unser
Hochzeitsreise weiter erforschen wollen, wird dieses Symbol Enso
genannt. Es ist eines der herausragensten Symbole Japans und das
zentrale Symbol des japanischen Zen Buddhismus. Das Enso dient im Zen
der Meditation. Als Kalligraphie wird es in hoechster Konzentration, in
einem einzigen kraftvollen, energischen Zug gemalt. Das Enso steht daher
wiederum fuer Vollkommenheit, fuer Bestaendigkeit, doch auch
insbesondere fuer innere Ausgeglichenheit und Ruhe und drueckt zugleich
eine unglaubliche Dynamik aus.
Fuer uns steht diese Kalligraphie, unser Hochzeitssymbol, daher
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fuer die innerliche Ruhe
und Ausgeglichenheit, die wir uns in unserer Ehe gegenseitig
schenken wollen, als auch fuer die Dynamik, mit der wir uns neue
Welten erschliessen wollen.
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Es ist
ein Symbol, das unsere Wurzeln des christlichen Abendlandes mit den
uns liebgewordenen asiatischen Kulturen verbindet.
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Es
verkoerpert unsere Ringe, unsere Liebe zueinander und die
unzertrennliche Einheit mit der wir immer neue Herausforderungen
annehmen wollen.
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